Sonntag, 2. März 2014

Feuertaufe

Die Klonkriege

22 VSY, Geonosis, Äußerer Rand

0720; 20 Minuten nach Invasionsbeginn


10 Minuten. 10 verdammte Minuten nach Einsatzbeginn lief für die 23. schon alles schief. Diese verfluchten Insekten hatten uns mit ihren Schallkanonen vom Himmel geholt, noch ehe wir überhaupt in Sichtweite der Landezone kommen konnten. Unser Auftrag war es, einem gepanzerten Batallion, das in einen geonosianischen Hinterhalt geraten war, aus der Klemme zu helfen und die Geonosianer zurückzuschlagen. Laut Aufklärung sollte uns nur schwacher Widerstand erwarten, da sich der Hauptteil der Separatistenarmee an anderen Schauplätzen in Gefechten befand.
Doch bereits kurz nach dem Start gerieten wir unter starkes Abwehrfeuer. Drei unserer Transporter stürzten getroffen ab, zwei mussten schwer beschädigt notlanden, der Rest ging ebenfalls zur Landung über. Ohne unsere Kanonenboote saßen wir hier unten fest. Der Feind hatte sich am Eingang eines Tals, etwa zwei Klicks von uns, eingegraben und nahm uns unter schweren Beschuss. Da wir selbst kaum schwere Waffen, geschweige denn Panzer hatten, war unsere einzige Chance, lebend da raus zu kommen, die Köpfe unten zu halten und auf Verstärkung zu warten, die besser ausgerüstet war.

Kurz zuvor

Als sich die Panzertüren schlossen, das rote Kabinenlicht flackernd ansprang, und das Kanonenboot langsam aus dem Hangar steuerte, wurden wir alle von einer ungewohnten Aufregung erfasst. Das war es also, unser erstes Gefecht. Waren wir nervös? Vielleicht. Hatten wir Angst? Nein. Darauf hatten wir alle gewartet, dafür hatten wir Stunden im Simulator verbracht, dafür haben wir alle Märsche und Kampftrainings über uns ergehen lassen, dafür wurden wir geboren. Obwohl niemand ein Wort sagte, spürte man trotzdem diese Anspannung in der Luft, die Ungewissheit, zum ersten mal einen realen Kampf zu führen.
Das Kanonenboot machte einen Ruck, als es aus dem Hangar in die staubige Atmosphäre eintrat, und warf mich aus meinen Gedanken. "Ok Männer, Funkgeräte und Energiezellen prüfen, wir gehen rein!". Leises Klacken erfüllte den Transporter, als zum letzten mal die Waffen geprüft wurden. Dann wurde es still, nur vereinzelt hörte man Explosionen in der Ferne. Dann plötzlich hörte man eine Explosion, viel näher als alle zuvor, und unser Schiff kam in heftige Turbulenzen. "Pilot, Schadensbericht!" "Stehen unter massivem Beschuss von der Oberfläche, Sir, ein Schiff hats erwischt!" "Schutzschilde schließen und Ausweichmaneuver einleiten!" "Wo kommen die denn auf einmal her?", hörte ich den Co-Piloten sagen, dann erschütterte wieder eine nahe Explosion unser Schiff. Über Funk hörte ich, dass auch die anderen Transporter unter heftigem Beschuss standen. Es herrschte Chaos, wir waren kalt erwischt worden. Dann hörte ich, dass ein weiteres Schiff getroffen worden war. Dann noch eins. "Die heizen uns hier mächtig ein!", hörte ich den Piloten noch sagen, bevor unser Transporter um mehrere Meter absank, und sich zur Seite neigte. "Verdammt, wir sind getroffen, wiederhole getroffen!  Triebwerk ausgefallen, wir gehen runter!". Rauch füllte die Kabine, die Sicht verschlechterte sich. "Bereit machen für Aufprall!" Mit einem gewaltigen Krachen setzten wir auf dem Boden auf, dann kippte unser Schiff gänzlich auf eine Seite. Ich stieß hart mit dem Kopf gegen die Wand, und benommen sank ich zu Boden.

10 Minuten später

Der Lärm der Schlacht und die Schreie meiner Männer waren ohrenbetäubend. Überall lagen Verwundete, Rauch und Staub verschlechterten die Sicht auf wenige Meter, überall explodierten Geschosse. Feindliche Infanterie hatte sich unseren Linien bis auf wenige Meter genähert, und feindliche Artillerie machte auch das letzte bisschen Deckung nutzlos.
"Captain? Hier Leutnant Wipe. Wir können die Stellung nicht mehr lange halten Sir! Unsere Granatwerfer überhitzen, und die Munition wird knapp!" "Feuern Sie weiter, sie dürfen nicht durchkommen!", funkte ich zurück. "Verstanden Sir, wir tun was wir können", hörte ich Wipe noch sagen, ehe ich von einer Detonation umgerissen wurde. Ich fiel hart auf den staubigen Boden. In meinem Mund schmeckte ich Blut und mein Kopf tat höllisch weh. "Mann am Boden!" "Captain! Captain, alles in Ordnung?", Leutnant Swift lief mir mit einem Sanitäter entgegen. "Ja, mir gehts gut", sagte ich, während ich, etwas taumelnd, auf die Beine kam.
Die Situation war denkbar schlecht: Wenn wir diese Stellung versuchen zu halte, würde uns die feindliche Infanterie überrennen, und ein Rückzug war bei der Menge an Verwundeten und dem Mangel an Transportmitteln aussichtslos.
Plötzlich hörten wir ein lautes Brummen, dass sich schnell näherte. Ich nahm mein Makrofernglas und blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und sah, wie sich mehrere Kanonenboote näherten. "Verstärkung! Verstärkung ist eingetroffen!" Meine Männer stießen die Fäuste in die Luft und jubelten. Mein Comlink piepste: "Captain Darius, ihr zieht besser die Köpfe ein, hier wird's gleich richtig heiß!" Und schon hörten wir das zischen der Raketen, die Erde wurde von Einschlägen erschüttert. Die seitlichen Geschütztürme rissen klaffende Löcher in die feindlichen Formationen, die Frontkanonen erledigten den letzten Widerstand.
Als sich Rauch und Staub legten, nahm ich mein Makrofernglas zur Hand und blickte zum Taleingang. Der Luftschlag hatte sämtliche feindlichen Droiden zerstört, auch ihre Artillerie war außer Gefecht. Der Weg war frei. Wir waren gerettet. Über meinen Comlink hörte ich die Jubelrufe meiner Männer. "Crysalide One, herrvoragende Arbeit! Von denen ist nichts als ein Haufen Schrott übrig!"
Gerade wurden die letzten Verwundeten an Bord der Kanonenboote gebracht, Munition und Nachschub aufgefrischt. Leutnant Sol humpelte auf mich zu. Er hatte eine Verwundung am Bein und einen Streifschuss am Arm. "Keine Sorge Captain, die werden schon wieder", meinte er mit einem Blick in Richtung der Verwundeten. "Und du auch, hoffe ich" "Der Medidroide meint, ich bin schon bald wieder auf den Beinen, so wie die meisten anderen. Jetzt heißt es Beine hochlegen und Bacta genießen" sagte er mit einem leichten Lächeln, dann salutierte er, und stieg in das letzte Kanonenboot. Die Türen schlossen sich, und die Kanonenboote nahmen Kurs auf den nächsten Acclamator-Kreuzer in der Atmosphäre.
Nachdem die Kanonenboote nicht mehr zu sehen waren, rief ich meine Offiziere Wipe, Swift und Flash zu mir. "Leutnants, diese Schlacht ist noch nicht vorbei. Die 83. wartet immer noch auf unsere Verstärkung. Also sagt denn Männern, das wir weitermarschieren." Ich wartete, bis meine Männer sich formiert hatten, dann drehte ich mich um und blickte in Richtung unseres Ziels.  Ich gab das Zeichen zum Aufbruch, dann machten wir uns auf zum Tal, um der 83. zu helfen. "Keine Sorge, Brüder. Wir lassen niemanden zurück" sagte ich zu mir selbst.