Mittwoch, 2. Juli 2014

Hinterhalt

22 VSY, Denon

19 Tage nach Beginn der Klonkriege

Ein dumpfes Stampfen hallte die Straße entlang. Es war so laut, dass wir es selbst hier oben hören konnten. Es war das Stampfen von hunderten Kampfdroiden, die sich der Innenstadt näherten. "Macht euch bereit, Männer, die Droiden kommen. Seargent Cotar, sind ihre Männer bereit?" "Wir sind in Position und warten auf ihr Zeichen, Captain""Verstanden, haltet euch bereit. Swift, wie sieht es mit der Kanone aus?" "Wir warten nur mehr auf die Droiden, dann kann der Spaß schon beginnen""Freut mich zu hören, Swift." Ich beendete die Übertragung, nahm meine Waffe und ging aus der Kommandozentrale hinaus. Ich begab mich zu einem der großen Fenster, aus denen man auf die Straße herabschauen konnte, und suchte die Straße und die Umgebung mit einem Fernglas ab. Wir befanden uns in einer Wohnung im 43. Stock eines Wolkenkratzers, der an einer der vier Straßen lag, die in Richtung des Zentrums verliefen. Die Wohnung war nichts besonderes, eine typische Mittelklasse-Wohnung, wie man sie überall in der Galaxis finden könnte. Sie bestand aus fünf einzelnen Räumen, die durch einen schmalen Gang verbunden sind. Wir hatten diese Wohnung vor vier Tagen entdeckt und notdürftig zu einem kleinem Vorposten ausgebaut. Im größten Raum, dem ehemaligen Wohnzimmer, hatten wir unsere Kommandozentrale mit dem Langstreckentransmitter aufgebaut. Im Raum nebenan hatten wir die Unterkünfte untergebracht, sowie ein kleines Feldlazarett. Die Räume auf der gegenüberliegenden Seite nutzten wir als Munitions- und Vorratsspeicher.
"Captain? Unsere Späher melden, dass die Vorhut der Droiden nur mehr einen Klick von uns entfernt ist." "Dann ist es bald soweit. Lasst die Männer antreten".
Kurz darauf war die gesamte Mannschaft einsatzbereit. Wie geplant sollten wir, gemeinsam mit Seargent Cotar und seiner Truppe das Feuer auf die Droiden eröffnen, sobald sie sich der Barrikade unten auf der Straße näherten. Die Barrikade selbst wurde von zwei Trupps unter dem Kommando von Swift verteidigt, denen sowohl leichte Mörser als auch ein schnell feuerndes Lasergeschütz zur Verfügung standen.
"Sir, die Droiden nähern sich der Barrikade""Verstanden. An alle: Wartet auf mein Zeichen, dann schlagen wir los". Plötzlich ertönte von der Straße ein lautes Krachen, gefolgt von einigen Lasersalven. Die Droiden hatten das Feuer eröffnet. Ich hob langsam die Hand und formte sie zu einer Faust. "Angriff!"
Von unserer Positon aus konnten wir sehen, wie Captain Darius und seine Jungs die Fenster mit ihren Gewehrkolben einschlugen, einige Granaten auf die Straße warfen und das Feuer auf die Droiden eröffneten. "Ok Jungs, verschrotten wir sie!" Seargent Cotar sprang auf, zerschlug das Fenster und fing an, auf die Klappergestelle zu schießen. Wir sprangen ebenfalls auf, zerschlugen die Fenster und suchten uns Ziele.
Von unten hörten wir, wie unser Schnellfeuergeschütz eine Salve nach der nächsten abfeuerte, außerdem einige Detonationen, die von den Explosionen der Mörsergranaten zu kommen schienen. "Ja, so mag ich das!", meinte Di'kedur. Er schoss sein ganzes Magazin leer, ohne zu zielen, doch bei derart vielen Droiden auf einem Haufen war das auch nicht nötig. Die B1 fielen schneller, als wir zielen konnten. Kaum hatte man sich einen ausgesucht, fiel er auch schon getroffen um und rührte sich nicht wieder. Der Plan schien zu klappen.
Ich hatte mich gerade in Deckung begeben, um nachzuladen, als ich plözlich ein leises Geräusch hörte, dass schnell näherkam. "Hey, hört ihr das?""Nicht reden, sondern schießen Soldat", fuhr mich der Seargent an. Auch er hatte gerade nachgeladen, und als er wieder anfangen wollte zu schießen, hielt er plötzlich inne. "Ja, du hast Recht, Tector. Da ist wirklich etwas. Und es kommt schnell näher." Der Seargent trat vom Fenster zurück und ging in einen Raum, der Fenster in Richtung der Droidenbasis hatte. "Ach verflucht!", hörten wir ihn fluchen. Cutter und ich sahen uns ratlos an "Was ist denn, Sir?" "STAPs. Die Blechbüchsen rücken mit STAps und gottverdammten Panzern an! Wir müssen den Captain warnen! Tector, du, Cutter und Ilio  bezieht dort drüben Stellung und holt diese STAPs runter!""Verstanden, Seargent!" Ich packte mir einen neuen Munitionsclip und hechtete in den angrenzenden Raum. Dann kniete ich mich hin und suchte den Himmel nach den STAPs ab. Da waren sie. Fünf STAPs, die schnell näherkamen und die eindeutig auf uns zuflogen. Ich zielte auf den vordersten und schoss dreimal. Verflixt, daneben. Ich korrigierte den Winkel und schoss nocheinmal. Auch Ilio und Cutter schossen nun auf die STAPs, und gemeinsam schafften wir es, einen vom Himmel zu holen. Der Gleiter stürtzte ab und explodierte in einer Kompanie von SKDs. Wir schossen weiter, allerdings wurde uns schlagartig klar, dass wir sie niemals alle rechtzeitig ausschalten konnten. Doch als die Droiden plötzlich in Schussweite kamen, drehten sie plötzlich ab, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Cutter und Ilio sahen einander an. "Kommt euch dass nicht auch merkwürdig vor? Kreuzen plötzlich hier auf und verschwinden dann einfach?""da stimmt etwas nicht...", dachte ich noch, bevor ich aus der Ferne ein Donnern hörte. "Was ist das?", fragte mich Illio. "Weg hier, los!". Ich packte Cutter am Arm und sprintete aus dem Raum. Hinter uns gab es eine gewaltige Explosion, die die Wand komplett zerstörte und Teile der Decke herabfallen ließ. Staub und Schutt rieselte auf uns herab, aber wir hatten überlebt. "Was zum teufel war das denn?" "Schwere Artillerie. Die STAps haben unsere Stellungen nur markiert.""Die werden hier alles in Schutt und Asche legen!""Ja, und wir haben nichts, um ihnen entgegenzuwirken.", sagte der Seargent, der gerade mit den anderen zu uns gelaufen kam. "Wir müssen dem Captain Bescheid geben""Und vorallem müssen wir hier weg! Die können gleich wieder auf uns schießen!", meinte Ilio. Wie um ihm Recht zu geben, ertönte wieder das gleiche Donnern. "Alle Mann raus hier!", schrie uns Cotar an.
Ich war schon fast am Ausgang, als das Haus getroffen wurde. Der Boden bebte, und ich fiel hin. Die Decke fiel an zu bröckeln, und immer größere Stücke lösten sich aus ihr. Auch die Wände bekammen Risse. Benommen vom Sturz hob ich den Kopf und sah in richtung der anderen. "Tector!" schrie Cutter noch, bevor die Decke nachgab und den Ausgang verschüttete. Trümmer regneten auf mich herab, und ich verlor das Bewusstsein.