Mittwoch, 27. August 2014

Hinter feindlichen Linien

22 VSY, Denon

19 Tage nach Beginn der Klonkriege

Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Mir war schwindlig und mein rechter Arm tat höllisch weh. Ich versuchte aufzustehen, doch ich konnte mich nur sehr mühsam bewegen. Ich schaffte es zwar, mich auf den Rücken zu drehen, doch die Mengen an Schutt und Geröll, die nun auf meiner Brust lagen, verhinderten, dass ich aufstehen konnte. Ich versuchte mit meinem gesunden linken Arm einige der Trümmer von mir zu schieben, doch schon nach kurzer Zeit gab ich es wieder auf. Die Trümmer waren einfach zu schwer. Ich fing an zu überlegen, ob ich mich mithilfe von Sprengstoff befreien konnte, als ich plötzlich Geräusche auf der anderen Seite des Schutthaufens hörte, der den Ausgang blockierte. Zuerst war ich mir nicht sicher, doch dann wurde es mir klar: Jemand ging gerade den Gang entlang. Ich hörte das Geräusch mehrerer schwerer Schritte, die genau auf der anderen Seite des verschütteten Ausgangs stehen blieben, vor der Wohnung, in der ich lag. Die Schritte klangen auf eine bestimmte Art und Weise seltsam hohl und metallisch, wie so als ob man mit schwren Stiefeln über einen Metallboden stampfen würde. Einzelne Wortfetzen drangen an mein Ohr, doch ich konnte weder erkennen, wieviel Personen miteinander sprachen, noch worüber. Da ich davon ausgehen musste, dass sich auf der anderen Seite keine Freunde befanden, blieb ich ruhig liegen und hoffte, dass sich die Personen wieder entfernen würden.
Und tatsächlich, schon kurz darauf entfernten sich die Schritte wieder. Erleichtert atmete ich auf. Ich bewegte meine Arme und Beine so gut es ging, da sie eingeschlafen waren, infolge der langen Zeit, die ich nun schon unter diesem Haufen von Schutt verbrachte. Vorallem mein rechter Arm, der, wie ich vermutete, gebrochen war, machte sich wieder bemerkbar. Ein dumpfer Schmerz pulsierte durch ihn, und die Tatsache, dass er seltsam verdreht neben meinem Kopf lag, verbesserte die Situation nicht. Beim Versuch, ihn in eine angenehmere Position zu bringen, stieß ich gegen ein Metallrohr, dass sich in dem Haufen befand. Das Rohr kippte um und rieß im Fallen andere Deckenteile mit sich. Krachend schlugen sie auf den Boden. Erschrocken hielt ich den Atem an. "Ob sie das wohl mitbekommen hatten?", fragte ich mich. Wie um meine Frage zu beantworten, hörte ich von draußen, wie sich die Schritte wieder näherten. Natürlich hatten sie es gehört. Wieder hörte ich die Stimmen disskutieren, doch dann hörte ich ein anderes Geräusch. Ein hohes, langes Piepsen. ich kannte dieses Geräusch gut, schließlich hatte ich es in den Simulationen auf Kamino und auch auf Geonosis schon unzählige Male gehört. Es war der Klang eines scharfgemachten Sprengkörpers. "Verdammt, wollen die etwa den Eingang aufsprengen?! Damit könnten sie mehr Schaden als Nutzen anrichten!" Draußen wurden die Schritte leiser, dafür wurde das Piepsen der Bombe lauter und schneller. Die Explosion stand unmittelbar bevor. Ich schützte meinen Kopf mit dem linken Arm und machte mich so klein wie möglich. Sekunden danach erschütterte eine Detonation die Wohnung; Staub rieselte von der Decke. Ich drehte den Kopf, um zu sehen, wer da durch die Tür kam. Durch die Staubwolke konnte ich erst nichts sehen, doch dann erkannte ich mehrere schemenhafte gestalten, die mit gezückten Waffen in die Wohnung stürmten. Erst dachte ich, es wären normale  B1, doch dann erkannte ich, dass soeben etwas viel Unangenehmeres die Wohnung betreten hatte. Von allen Droiden, die mich fnden hätten können, mussten es ausgerechnet Kommandodroiden sein. Nach einer Schlacht bzw. einem Gefecht durchkämmen diese als "Killerkommando" bekannten Kommandoeinheiten das eroberte Gebiet und töten sowohl verwundete Klonkrieger als auch erwachsene männliche Zivilisten. Frauen und Kinder werden gefangen genommen und, wenn sie den Marsch dorthin überlebten, in ein Gefangenenlager gebracht und dort zum Arbeiten eingesetzt.

"Hier Einheit 3-8. Die Ursache für den Lärm ist ein verwundeter Klonsoldat. Wie lauten ihre Befehle?" Der Vorderste der Kommandodroiden kam näher und blickte von oben auf mich herab. In seiner Hand hielt er das Standardgewehr der separatistischen Droiden, ein E-5 Blastergewehr, und auf seinem Rücken war eine Vibroklinge befestigt. Hinter ihm standen noch zwei Droiden, die gerade dabei waren die Wohnung nach weiteren Klonen zu durchsuchen. An der Tür standen ebenfalls noch zwei Kommandodroiden. Selbst wenn ich keinen gebrochenen Arm hätte, könnte ich es nicht mit fünf Kommandos auf einmal aufnehmen. Ich spielte gerade wieder mit dem Gedanken Sprengstoff zu benutzen, als sich plötzlich einer der Kommandodroiden zu mir herunterbeugte. "Also Klon, du wirst uns jetzt ein paar Fragen beantworten. Zu welcher Einheit gehören sie?""Ich rede nicht gerne mit Blechbüchsen", erwiderte ich. Der Droide sah mich unverwandt an, dann griff er zu seiner Vibroklinge und fuhr damit über meine Brust. Die Klinge durchdrang meinen Brustpanzer und grub sich in meine Haut. Schmerz durchflutete meinen Körper und ich unterdrückte einen Schmerzensschrei. Der Schnitt war nicht sehr tief, aber er zog sich quer über meine gesamte Brust und blutete stark. "Ich frage dich nocheinmal: Zu welcher Einheit gehören sie?" Ich wusste, dass wenn ich nicht antworte, sie mich weiter foltern würden, aber ich wusste auch, dass sie mich am Ende sowieso exekutieren würden, also beschloss ich, den Droiden kein Wort zu verraten. "ich sage es auch nocheinmal: Ich rede nicht mit Klappergestellen!" Der Droide erhob sich und sah zu seinen Begleitern vor der Tür. "Aus dem hier kriegen wir nichts heraus." Dann hob er den Blaster und zielte direkt auf meinen Kopf. Ich schloss die Augen und atmete ruhig ein und aus. Wenigstens würde ich nicht als Glänzer sterben. Auf einmal drang wieder ein Geräusch an meine Ohren. Es klang wie wenn Metall auf Metall fällt, gefolgt von einem hohen Ton. Ich öffnete die Augen und drehte den Kopf zur Seite, ebenso wie der Droide über mir. Auch die beiden Droiden an der Tür blickten auf die kleine Metallkugel, die da am Boden lag. Ich erkannte, was genau sich da auf dem Boden befand und drehte denn Kopf schnell zur anderen Seite. Dann detonierte das etwas auf dem Boden und eine EMP-Welle jagte durch den Raum. Der Droide über mir wurde von der Welle frontal erfasst und fiel um. Er war deaktiviert bevor er den Boden erreicht hatte. Die beiden anderen Droiden, die bisher die Wohnung kontrolliert hatten, rannten mit gezückten Waffen in den Gang und blickten sich um. Und dann brach plötzlich Chaos aus. Draußen vor der Tür hörte ich Schussgeräusche, und die Kommandodroiden, die die Tür bewachten, fielen um. Dann stürmten zwei Republik-Kommandos durch die Tür. Der erste, ein Kommando in einer blau bemalten Rüstung, rollte sich hinter den Schutthaufen, hinter dem ich lag. Im Rollen warf er eine weitere Granate nach den beiden Kommandodroiden im Gang. Der Zweite, ebenfalls in Blau, sprintete in einen angrenzenden Raum in Deckung, dann eröffnete er das Feuer. Die Droiden hatten sich nun ebenfalls in den angrenzenden Räumen in Sicherheit gebracht, sodass die geworfene Granate nur die Wohnung in Mitleidenschaft zog. "Alles in Ordnung, Soldat?" fragte mich der erste Kommando. Er kniete hinter dem Trümmerhaufen und schoß auf einen der Droiden, der soeben den Kopf aus der Tür gestreckt hatte. Die Salve verfehlte in, und nun war es an dem Kommando, der den Kopf einziehen musste. "Ja, mir gehts gut. Mein Arm ist gebrochen und eine der Blechbüchsen hat mich mit seinem Schwert erwischt, aber ich werds überleben!""Gut, dann lass uns das hier mal beenden und dich wieder zusammenflicken! Torc, der Spaß kann anfangen! Machen wir sie fertig!" Der Kommando neben mir zog zwei weitere Granaten aus einer Tasche um seinen Gürtel, während Torc damit beschäftigt war, die beiden Gegner mit Sperrfeuer unten zu halten. Dann, als das Magazin leer war, bekam er eine der zwei Granaten und schleuderte sie in den Gang, dicht gefolgt von der zweiten. Die Granaten detonierten und rissen einem der Droiden die Beine weg, der andere jedoch wurde von der Explosion in Stücke gerissen. Torc sprintete in den Gang und erledigte den letzten Droiden mit drei Schüssen in den Torso. Dann trennte er den Kopf vom Körper und packte ihn in einen Tornister auf seinem Rücken. "Den brauchen wir noch", sagte Torc zu mir"vielleicht sind da für uns nützliche Daten drauf." Dann kam er zu dem anderen Kommando und half ihm, die Trümmer zu beseitigen, um mich zu befreien. Dann versorgten sie notdürftig meine Wunden und schienten meinen Arm.
Die beiden Kommandos gehörten zum Hara Squad, welches vor einigen tagen auf dem Planeten gelandet war. Neben den mir bereits bekannten Kommandos Torc, dem Hacker, und Kin, dem Sprengstoffexperten und Anführer des Teams, bestand das Squad noch aus zwei weiteren Kommandos. Conn, der Scharfschütze, war zusammen mit Strove, dem Sanitäter, auf dem Dach des Gebäudes und hielten nach Feindbewegungen Ausschau. "Wir waren gerade dabei, zu ihnen hinauf aufs Dach zu gehen, als wir die Blechbüchsen hörten. "Wir sind ihnen bis zu dieser Wohnung gefolgt und naja, den Rest kennst du ja.""Ja, allerdings. Aber wieso seit ihr überhaupt in diesem Quadranten unterwegs? Und wie geht es meiner Einheit? Was ist passiert?" Torc und Kin warfen sich einen Blick zu, dann drehte sich Kin zu mir und erzählte, was passiert war. Nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte, wurde unsere Verteidigung von der gegnerischen Artillerie regelrecht zu Staub zerschossen. Nachdem die Barriere gefallen war, musste sich der captain zurückziehen, genau wie die anderen Verteidigungsstellungen, die wir errichtet hatten. Die Droiden hatten eine nach der anderen zerstört, und nun saßen der Captain und seine Leute im Zentrum fest, gemeinsam mit Hunderten von Zivilisten, ohne Lebensmittel und Medikamente. Ihre Stellungen wurden ständig bombardiert, unaufhörlich griffen die Droiden an. Zwar schützte ein kleiner Schutzschild die Kommandozentrale sowie das Flüchtlingslager, doch unter dem ständigen Feuer würde er nicht mehr lange durchhalten.
"Und jetzt wurden wir hierher geschickt, um die feindlichen Energiegeneratoren zu zerstören und den Droiden den Saft abzudrehen. Außerdem sollen wir feindliche Stellungen aufdecken und wenn möglich zerstören."
"Ich möchte mitkommen. Ich kann ja wohl schlecht hier warten und nichtstun!"
"Na dann, auf gehts!" Torc und Kin erhoben sich. "Willkommen im Hara Squad, Tector."