Sonntag, 2. November 2014

Die Offensive

22 VSY, Denon

20 Tage nach Beginn der Klonkriege

Unablässig schlugen Granaten ein, Staub und Dreck wurden in die Höhe geschleudert. Blaue und rote Lasersalven flogen zwischen den Linien hin und her, Explosionen erschütterten den Boden. Im Komcanal herrschte Chaos, Soldaten riefen nach Sanitätern, warnten vor einem feindlichen Panzer, forderten Luftschläge an. Zwei Tagen dauerte die gegnerische Offensive nun schon an, und die Lage wurde immer aussichtsloser: Wir hatten kaum noch Munition, den Panzern fehlte es an Treibstoff; meine Männer waren erschöpft abgekämpft, viele waren verwundet. Die feindliche Übermacht war so gewaltig, dass für jede Kompanie Droiden die wir zerstörten, kamen 2 neue nach, jeder ausgeschaltete Panzer wurde sofort durch einen neuen Panzer ersetzt.
Man konnte schon gar nicht mehr von einer Verteidigungslinie sprechen: Bereits in den ersten Stunden von "Operation Clean up"war es dem Gegner gelungen, durch gezieltes Artilleriefeuer unsere vordersten Stellungen auszuräuchern. Um zu verhindern, dass die Droidenarmee bis zu unserem Kommandoposten vorstößt, hatte ich die Sprengung von straßennahen Gebäuden befohlen, um die Straßen in den obersten Ebenen zu blockieren. Auch etwaige Brücken und Übergänge waren unseren Pionieren zum Opfer gefallen. Nun verschanzten wir uns seit eineinhalb Tagen in den Ruinen der Gebäude und leisteten erbitterten Widerstand, sowohl an der Oberfläche als auch in den unteren Ebenen Denons.
Auch die anderen eingeschlossenen Truppenkontingente leisteten verbissenen Widerstand. Manchmal war das zu verteidigende Gebiet schon an den Feind gefallen, doch das hielt uns nicht vom Kämpfen ab: wir lauerten im Hinterhalt, beschossen einzelne Konvois, markierten größere Truppen für spätere Luftschläge. Auf dem ganzen Planeten gab es immer noch kleinere Gruppen von Klonen, die ihre Stellungen räumenen mussten, die nachts Sabotageakte ausführten und den Feind empfindlich störten. Es gab auch noch etwa 5 größere Sektoren, die von der Republik gehalten wurden, mit einer durchgehenden Verteidigung, in dessen Mitte sich die Lazarette und Flüchtlingslager befanden. Doch diese Sektoren wurden am heftigsten umkämpft. Die 23. Kompanie hatte den flächenmäßig größten Kessel zu beschützen, gemeinsam mit zwei anderen Kompanien. Dieser Kessel, der das Diplomatenviertel der Stadt umfasste, beinhaltete das größte Flüchtlingslager, der republikanische Kommandoposten sowie zwei Lazarette.
"Captain? Wir haben Meldung vom 54. Batallion. Der Widerstand war zu stark, sie mussten sich in die unteren Ebenen zurückziehen und sind auf dem Weg hierher. Auch die anderen Einheiten befinden sich großteils auf dem Rückzug, oder sie tauchen unter. Außer uns gibt es nur mehr die 4 Hauptverteidigungszonen, doch auch die halten keine weitere Offensive wie diese aus.""Wir brauchen dringend Verstärkung, sonst gehen wir hier alle drauf! Wipe, funken sie den General an, schildern sie ihm die Lage und bitten sie ihn, das Oberkommando um sofortigen Nachschub zu bitten!"Wipe salutierte:"Sofort Sir!", und rannte zurück zum Befehlsstand. Ich wandte mich wieder der Schlacht zu: Zwei neue B1 Kompanien näherten sich unseren provisorischen Stellungen. Meine Männer schossen ohne Unterbrechung in die eng zusammenmarschierenden Droidenverbände, auch unsere zwei 24er beschossen die Blechbüchsen, und stoppten nur zum Nachladen, doch die Masse an Droiden zeigte langsam Wirkung. "Captain, wir halten das nicht mehr länger durch! Wir brauchen Unterstützung, sofort!", schrie mir ein Corporal zu. Er und ein anderer Soldat zogen gerade ihren getroffenen Seargent in Deckung, doch auch er wurde am Fuß getroffen und sank zusammen.
"Hier spricht Captain Darius. Wir stehen kurz davor, komplett aufgerieben zu werden, erbitte sofortige Luftunterstützung. Code Bantha - Pollux 24. Ich wiederhole: Bantha - Pollux 24. Erbitte Luftschlag bei den Koordinaten 365/890. Over""Verstanden Captain, ein Geschwader ist unterwegs. Halten sie durch!", antwortete mir der Verbindungsoffizier, der in Kontakt zur Flotte stand. Ich aktivierte meinen ComLink und gab eine Meldung an meine Einheiten durch: "An alle Truppen: Luftangriff ist unterwegs! Alle Mann in Deckung bleiben! Haltet die Köpfe unten Jungs!" In der Ferne hörte man schon die näherkommenden Bomber. Ich drehte mich um und schaute in den Himmel: Drei unserer V19 flogen in V-Formation über unsere Köpfe hinweg und beschossen mit ihren Raketen die feindlichen Einheiten. Explosionen waren zu sehen, und der Boden erzitterte, als ein feindlicher AAT von den Raketen getroffen wurde und in einem Feuerball hochging. Der Luftangriff war präzise geführt und verschaffte uns eine kurze Ruhepause, als die Droiden sich zurückzogen, um sich zu sammeln. Wir schossen ihnen hinhterher, bis sie außer Reichweite waren.
Auch die anderen Einheiten meldeten, dass sich die Droidenarmee auf dem Rückzug befand, teils stark angeschlagen. Wir hatten es geschafft, wir hatten die "Operation Clean up" beendet. Doch wir alle wussten, dass wir einen weiteren Angriff nicht überleben würden. Die 23. Kompanie hatte nur noch 68 kampffähige Männer, außerdem 30 zum Teil schwer Verwundete. Auch die anderen Einheiten auf Denon waren stark ausgedünnt, die 83. hatte nur mehr 12 einsatzfähige Panzer, doch auch diese blieben wegen Treibstoffmangels liegen. Und aufgrund der immernoch intakten Blockade der Separatisten hatten wir auch keinen Zugriff auf den dringend benötigten Nachschub. Man konnte also durchaus behaupten, dass die Lage nahezu aussichtslos war.
Ich machte gerade einen Rundgang durch eines unserer Lazarette, als ich plötzlich von Leutnant Flash in die Kommandozentrale gerufen wurde. "Dringende Nachricht vom Oberkommando, Captain. mehr weiß ich auch nicht!", antwortete er mir, als ich ihn nach dem Grund für seine Eile fragte.
Wenige Minuten später befand ich mich mit dem General, Flash und Wipe und den Offizieren der anderen beiden Kompanien in der Kommandozentrale. Wir standen rund um den Holotisch und besprachen uns mit zwei Offizieren vom Oberkommando. Diese hatten uns soeben ber den neuesten Stand der Dinge aufgeklärt: Neben Denon war auch noch der Planet Christophsis hart umkämpft. Ebenso wie hier litten die republikanischen Truppen unter General Kenobi unter Nachschubproblemen. Auch andernorts waren unsere Einheiten in Gefechte verwickelt, doch Christophsis und Denon wurden vom Oberkommando als Prioritätsschlachtfelder eingestuft. "Daher senden wir die 16. Flotte nach Denon, um die angeschlagene 7. Flotte zu unterstützen und die Versorgungsbasis auf Iseno zu sichern. Außerdem werden wir einige Blockadebrecher senden, die Nachschub für ihre Truppen auf Denon abwerfen werden. Mithilfe dieses Nachschubs sollte es ihnen möglich sein noch einige Tage auszuhalten, bis wir die Blockade durchbrochen und die Versorgungslinien nach Denon wieder hergestellt haben. Nun denn meine Herren, halten sie durch, Verstärkung ist unterwegs." Mit einem Nicken verabschiedeten sich die beiden Offiziere, dann wurde die Übertragung beendet. "Nun denn, meine Herren, das ist doch mal ein Lichtblick! Also dann, zurück zu ihren Truppen, überbringen sie ihnen die frohe Botschaft!" Wir salutierten und verließen einer nach dem anderen die Kommandozentrale. Ich trat ins Freie und bemerkte, dass die Sonne gerade aufging. Es war ein atemberaubender Anblick, der einen fast vergessen ließ, dass man sich mitten in einem Kriegsgebiet befand. Der rote Feuerball ging langsam über der zerstörten Stadt auf, und mir wurde klar, dass es wieder Hoffnung gab. Nicht die Hoffnung den nächsten Tag zu Überleben, nein, sondern die Hoffnung auf den Sieg.












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